Gefühle, egal wie niederschwellig oder heftig sie sind, können nicht verdrängt, weggearbeitet oder weggedacht werden, sie können nur gefühlt werden.
Als ich 12 Jahre alt war, trennten sich meine Eltern. Ich blieb bei meinem Vater, der seinen eigenen Schmerz täglich mit Alkohol betäubte.
Zu diesem Zeitpunkt begann ich als Quereinsteigerin meine Karriere als Führungskraft.
Über Nacht war ich nicht nur ein Mädchen, sondern wurde zur Hausfrau eines großen Hauses und übernahm völlig selbstverständlich eine viel zu große Verantwortung. Ich fragte mich damals immer wieder, ob das, was ich tat, und wie ich es tat, wirklich richtig war.
Später stolperte ich nahtlos von meiner Kindheit in eine Karriere als Führungskraft. Fließend übernahm ich aus meiner Kindheit das gelernte Verhalten von Verantwortung in meinen Arbeitsalltag.
Um meine Unsicherheit und das Bedürfnis nach Sicherheit und Selbstvertrauen zu stillen, begann ich einen Marathon von Ausbildungen.
Zum Beispiel absolvierte ich die Ausbildung zur Mediatorin. Ich lernte, wie ich Konflikte manage, doch meine innere Angst vor Konflikten mit Mitarbeitern konnte ich nicht überwinden. Eine intensive Ausbildung zur Trainerin der gewaltfreien Kommunikation half mir, eine starke Verbindung zu meinen Mitarbeitern aufzubauen und klarer sowie wertschätzender in meiner Kommunikation zu werden, doch meine inneren Ängste blieben weiterhin bestehen.
Der Wendepunkt kam, als ich ins Inner Leadership – selbstbewusst und authentisch führen Programm einstieg.
Puh, ich wusste vom ersten Tag an, JETZT geht es meiner Angst an den Kragen.
Eines Nachts spürte ich wieder einmal meine Angst anrollen, diese Nächte kannte ich nur zu gut, doch in dieser Nacht spürte ich, entweder drehe ich gleich durch oder ich gehe JETZT dadurch. In der Stille der Nacht, auf dem Sofa angekommen, ließ ich meine Angst wie einen Luftballon in mir aufsteigen. Ich saß da, fühlte die Intensität und glaubte innerlich zu zerreißen. In mir tauchten unzählige „Angstgedanken vor der Angst“ auf. In dieser Nacht verdrängte ich nichts mehr, sondern saß da und entschied, es einfach geschehen zu lassen.
Was mich völlig überraschte und entspannte, war, dass das Gefühl langsam nachließ, bis es schließlich wirklich vorbei war. In diesem Moment verstand ich, dass ich jahrzehntelang vor meiner Angst davongelaufen war und wie unnötig das Weglaufen war. Von dieser Nacht an wusste ich, egal wie niederschwellig oder heftig die Gefühle sind, ich kann Gefühle nicht verdrängen, wegarbeiten oder wegdenken. Gefühle von Angst, Wut, Ohnmacht, Hilflosigkeit, Scham und Schuld verlieren erst ihre Intensität, wenn sie gefühlt werden.
Ich möchte jeden ermutigen, seine Gefühle zu fühlen, denn dahinter liegt die wirkliche Entspannung und die wahre Freiheit
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